Schlagwort-Archive: Zoll

27. März 1923

Quelle: Stadtarchiv Solingen, Bergische Arbeiterstimme 27. März 1923

Französische Kontrollen nun auch zwischen Kohlfurth und Sonnborn sowie in Gruiten

 — Der Kontrollgürtel geschlossen. Die Fahrstraße von Kohlfurth
nach Sonnborn wird jetzt auch von Franzosen kontrolliert. Gestern
ist die Evertsau mit 22 Franzosen belegt worden, die dort eine Ver-
kehrskontrolle vornehmen. Auch Gruiten wurde nun besetzt. In
Gruiten-Dorf sind zehn Mann und ein Offizier mit zwei Zollbeamten
eingerückt, in Elenbeck sechs Mann und ein Unteroffizier. Vermutlich
wird auch hier eine Kontrolle des Automobil- und Fuhrwerksverkehrs
eingerichtet werden.

24. März 1923

Quelle: Kreisarchiv Euskirchen, Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgegend (Amtliches Kreisblatt) vom 21. März 1923

Verurteilung des Bürgermeisters Dr. Davids aus Montjoie vor einem belgischen Kriegsgericht

Montjoie, 19. März Vom belgischen Kriegs=
gericht in Aachen wurde Herr Bürgermeister Dr.
Davids von hier zu einem Monat Gefängnis
und 50 000 Mark Geldstrafe verurteilt. Ferner
Waren angeklagt neun Zollbeamte aus Kaltenherberg.
Sie sollen gegen die Verordnung der Hohen
Kommission ihren Dienst weiter verrichtet und sich
an einem Geheimbüro beteiligt und Gelder in
empfang genommen haben. Beantragt wurden
gegen sämtliche Angeklagte vier Monate Gefäng=
nis. Das Urteil lautete auf je einen Monat Ge=
fängnis und 50 000 Mar Geldstrafe. 14 Tage
Untersuchungshaft werden ihnen angerechnet.

16. März 1923

Quelle: Stadtarchiv Emmerich am Rhein, Bestand B/1113 „Soziale und Arbeiter-Wohnungsfrage, Zwangssparkassen, Arbeitsnachweise usw.“ 1923

Der Steinfabrik Industria in Emmerich wird ein Freigabeschein zur Ausfuhr von 250 000 Mauerziegeln in die Niederlande erteilt. Die Freigabe gilt nur wenn die Zollabgabe von 10 Prozent an die belgischen Besatzer nicht gezahlt wird.

Der Regierungs-Präsident
Baustoffbeschaffungsstelle.
Düsseldorf, den 16. März 1923.
Z No 153/1.

Betr. Ausfuhr von Ziegelsteinen nach Holland durch
die Steenfabrik Industria Emmerich .
Ihre Befürwortung vom 12. März 1923 – ohne No -.
– – – – – – –
Der Steenfabrik Industria, dort wurde heute
ein Freigabeschein über 250 000 Mauerziegel zur Aus-
fuhr nach Holland ausgestellt, unter der ausdrücklichen
Bedingung, dass die Zollabgabe (10%) an die belgische
Behörde nicht bezahlt werden darf.
Der Schein ist hinfällig, sobald die Steen-
fabrik sich zur Zahlung eines Zolles an Belgien her-
beilässt.
Ich ersuche ergebenst über letzteres eine
scharfe Kontrolle zu führen und mir eventl. zu berichten

Im Auftrage:
gez. Marcus.

den Herrn wf 5/4.23 5/4.23 Beglaubigt:
Bürgermeister Kerle
in anm. daß seitens der
Steenfabrik Industria die Zoll-
abgabe (10%) an die belgische Behörde
nicht gezahlt wird. Die Steine wer-
den mit der Kleinbahn Z. E. nach 
Holland befördert, die […]
Auch die […]
muß außerhalb des besetzten […]
[…] z.d.A. […]

16. März 1923

Quelle: Stadtarchiv Solingen, Solinger Tageblatt 16. März 1923

In Solingen kommen nicht die üblichen Mengen Milch aus dem Oberbergischen an, da die französischen Besatzer angeblich Zoll für Milchlieferungen verlangen. 

       Eine Verzollung der oberbergischen Milch durch die fran-
zösischen Kontrollposten findet seit gestern in Hückeswagen und
Wipperfürth statt. Wie aus hiesigen Milchhändlerkreisen mit-
geteilt wird, weigern sich aus diesem Grunde die dortigen Land-
wirte begreiflicherweise, Milch zu liefern, da sie einen Zoll in
Höhe von 60 Mark je Liter – dieser Satz wird unverbindlich
genannt – nicht bezahlen wollen. Die oberbergische Milch ist
daher am heutigen Vormittag erstmalig nicht in den üblichen
Mengen eingelaufen. Zur Besprechung und Prüfung der miß-
lichen Angelegenheit findet, wie wir erfahren, am heutigen Nach-
mittag in Wipperfürth eine Besprechung statt, an der neben den
oberbergischen Erzeugern Vertreter der Solinger Milchhändler,
der Stadtverwaltung und der Verwaltungen anderer nahegele-
gener und auf den Bezug oberbergischer Milch angewiesener
Städte teilnehmen werden. Das hiesige Lebensmittelamt hat
bereits heute vormittag mit der britischen Behörde in der Ange-
legenheit eine Prüfung vorgenommen, und es wurde daraufhin
aufgefordert, schriftliche Unterlagen zu beschaffen. Alsdann werde
die Behörde sich mit der Sache befassen können.

Wenn Sie sich die vollständige Ausgabe des Solinger Tageblatts ansehen möchten, klicken Sie auf den Link: Solinger Tageblatt 16. März 1923   

13. März 1923

Quelle: Stadtarchiv Solingen, Bergische Arbeiterstimme 13. März 1923

Intensive französische Zollkontrollen in Cronenberg

        Die Franzosen üben scharfe Kontrolle
                      bei Cronenberg.
   Von dort wird der „Berg[ischen] Z[ei]t[un]g“ berichtet: Die Zollschranke wird
hier von den Franzosen scharf gehandhabt. Ein Kohlenwagen der
Bergischen Kleinbahnen, der gestern noch die Absperrlinie passieren
wollte, wurde angehalten und beschlagnahmt. Heute wurde
einigen leeren Wagen dieser Bahn die Einfahrt ins besetzte Gebiet
überhaupt verwehrt. Für den Wagenverkehr zwischen der be-
setzten und unbesetzten Zone haben die Franzosen die Beschränkung
angeordnet, daß nur zwischen 7 Uhr morgens und 7 Uhr
abends Wagen durchgelassen werden. Durch die Zoll-
schranke in Cronenberg ist bekanntlich nur ein Teil Cronenberger
Gebiets abgesperrt worden. Bewohner der außerhalb der Zoll-
schranke liegenden Orte, wie Küllenhahn, Korzert, Neuenhof und
Hahnerberg, müssen, wenn sie in Cronenberg Lebensmitteleinkäufe
machen wollen, eine Bescheinigung des Bürgermeisters
besitzen, daß sie zu derartigen Einkäufen auf Cronenberger Geschäfte
angewiesen sind. Derartige Bescheinigungen werden im Besatzungs-
amt (Vereinshaus) erteilt.

9. März 1923

Quelle: Stadtarchiv Emmerich am Rhein, Bestand B/631 „Pass-Polizei und Meldewesen; Fremdenpolizei (spez.)“ 1922-1926

Der evangelische Kirchenchor in Emmerich veranstaltet ein Konzert. Der Erlös soll an die Ruhrhilfe gehen.

Grenzkommissar.
. No. IV / 2345.
Emmerich, den 9. März 1923.                       

Abschrift!
– – – – – – – – –
Der evangelische Kirchenchor wird am Sonntag, den
18. ds. Mts. in der evangelischen Kirche zum Besten der Ruhrhilfe
eine geistliche Passionsmusik veranstalten.
Holländischen Grenzbewohnern, welche im Besitz einer mit meinem
Dienstsiegel versehenen Eintrittskarte und eines Personalausweises
sind, wird der einmalige Grenzübertritt am genannten Tage während der
Zeit von 3 Uhr nachmittags bis 9 Uhr abends (Hin und zurück.) zum Bes-
suche der Passionsmusik gestattet.
Besucher, die vor 3 Uhr die Grenze passieren wollen sind zurückzuweisen.
Besucher, die nach 9 Uhr abends die Grenze überschreiten, sind der
Bestrafung wegen unbefugter Grenzüberschreitung zuzuführen. (Protokoll
und Einziehung der Strafkaution.) Die Eintrittskarten, die zugleich als
Ausweis dienen, sind am folgendenTage gesammelt und abgezählt mit ei-
ner kurzen Meldung über etwaige besondere Beobachtungen und Feststel-
ungen an mich abzuliefern. – Es sind 100 Karten für nur zuverlässige
Personen xxxxxxxxxxx abgestempelt worden.
An die

Grenzpolizeistelle
an der S:Heerenbergerbrücke
– – – – – –

Vorstehende Abschrift zur gefl. Kenntnisnahme ergebenst
übersandt.

An die
Polizeiverwaltung
Hier. Van Rennhuis
z.d.A.
Emmerich 15 Mrz. – 23
Die Polizeiverwaltung
Der Beigeordnete

5. März 1923

Quelle: Stadtarchiv Ratingen, Akte 2-479, Zollangelegenheit 5. März 1923

Erstmalig wurde eine französische Zollgrenze in Ratingen am 9. Mai 1921 errichtet als die Stadt Teil des französischen Zollgebietes wurde. Auch diese Grenze wurde auf die Bahnstrecke Düsseldorf-Ratingen Ost-Kettwig gelegt, wo heute die S6 entlangfährt. Die gravierenden Auswirkungen auf die Industrie, deren Handels- und Zulieferungswege zum Teil über die Zollgrenze führten, waren auch 1921 vorhanden. Ein Zoll von 50 Prozent des Warenwertes war für die Firmen auf Dauer nicht tragbar. Im November 1921 wurde die erste Zollgrenze aufgelöst.

Infolge der Ruhrbesetzung wurde im Februar 1923 erneut eine Zollgrenze mit dem selbigen Verlauf von 1921 festgelegt. Die Industrie rebellierte gegen die neuen Zollmaßnahmen, sodass nach einigen Beschwerde-Schreiben an die zuständige Verwaltung die Grenze im April 1923 auf die Stadtgrenze verlegt wurde.

Nach Vereinbarungen des Londoner Protokolls wurde die Grenze im September 1924 wieder aufgehoben.

24. Februar 1923

Quelle: Kreisarchiv Euskirchen, Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgegend (Amtliches Kreisblatt) vom 24. Februar 1923

Schmuggler in Hellenthal/Daubenscheid

Hellenthal, 22. Febr. Am vergangenen
Montag wurde ein Gelegenheitsarbeiter von hier bei
Daubenscheid beim Schmuggeln von Spirituosen
von Zollbeamten ertappt und bei einem Flucht-
versuch durch einen Schluß ins Bein verletzt. Heute
wurde bereits derselbe mit dem Krankenauto in das
Kreiskrankenhaus Mechernich überführt.