Schlagwort-Archive: Koblenz

23. November 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 23. November 1923

In Lay (heute ein Stadtteil von Koblenz) raubten Separatisten Bewohner unter Androhung von Waffengewalt aus. Das von Sonderbündlern massenhaft herausgegebene Geld sei von den Banken abgelehnt worden. In Honnef starben 150 Mann.

          Die Separatisten bei Koblenz.

   Mtb. Koblenz, 22. Nov. (Drahtmeld.)
Während der skandalösen Herrschaft der sepa-
ratistischen Brigantenbanden in der hiesigen Ge-
gend wurden in dem Orte Lay von einer Sepa-
ratistenbande unter dem Vorwande nach Waffen
zu suchen, ein Massenraub von Vieh und son-
stigem Eigentum der Bewohner veranstaltet. Die
Schweine wurden teilweise in den Ställen ab-
geschlachtet. In diesem Falle fanden sogar die
Besatzungsbehörden es für ratsam, die Bewoh-
ner zum Selbstschutz mit Waffen zu versehen. In
Koblenz und Lahnstein hatte der Führer der
Sonderbündler jedem Gesinnungsgenossen fünf-
zig Billionen Sonderbündlergeld geschenkt, wo-
rauf nun ganze Banden in die Geschäfte ein-
drangen und alles aufkauften wäs sie bekommen
konnten. Als die Geschäftsleute später das Geld
zur Bank brachten wurde ihnen die Annahme
des Sonderbündlergeldes verweigert. Wie sich
jetzt herausstellt, hatten die Rheintruppen im
Honnefer Stadtwald etwa 600 Mann Verluste
darunter 150 Tote.

17. November 1923

Quelle: Kreisarchiv Euskirchen, Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgegend (Amtliches Kreisblatt) vom 17. November 1923

Weigerung des Landrates Graf von Spee die Separatisten anzuerkennen und Dank an die Bevölkerung für ihre Unterstützung

Vermischtes.
Schleiden 14.Nov. Von Seiten des Herrn
Landrats wird uns zur vorläufigen Orientierung
mitgeteilt: ,,Nach der Landrat am 25. Ok-
tobers von Separatisten gewaltsam nach Daum ver-
bracht worden war, wurde er zunächst in einem
dortigen Hotel interniert mit der Zusage, die Ent-
lassung würde sofort verfügt werden, sobald die
Gründe für die Verhaftung sich als nicht stichhaltig
herausgestellt hätten Statt dessen wurde land-
rat am  27. Oktober c[urrendeis] in das Amtsgerichtsge-
fängnis in Daun überführt und von dort am
30.Oktober c[urrendis] nach Koblenz verbracht. Daselbst
wurde von ihm die unterschriftliche Anerkennung
der de facto Gewalt der neuen ,,Regierung“ ver-
langt, die er verweigerte. Um die Stellungnahme
der preuß[ischen] Regierung zu dem verlangten Aner-
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3. November 1923

Quelle: Kreisarchiv Euskirchen, Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgegend (Amtliches Kreisblatt) vom 3. November 1923

Zusammenfassung der Lage im Rheinland

Die Lage im Rheinland
Aachen, 26. Okt. In der Nacht sind 39
Schupobeamte und 19 Studenten ins belgische
Gefängnis eingeliefert worden. Die Zeitungen
erscheinen heute nicht. Sie wenden sich mit fol-
gender Bekanntmachung an die Leserschaft: Da
unter den neuerdings obwaltenden Verhältnissen
die objektive Berichterstattung der Presse unter-
bunden und ihre freie Meinungsäußerung un-
möglich gemacht ist, sehen sich die Aachener Zeitungen
veranlaßt, ihr Erscheinen bis auf weiteres ein-
zustellen.
Köln, 25. Okt.  Aus den Meldungen der hie-
sigen Telegraphen-Bureaus kann man folgenden
Situationsbericht entnehmen:
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31. Oktober 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 31. Oktober 1923

In Koblenz wird über die rheinische Frage gesprochen.

   Wtb. Köln, 29. Okt. Wie die KZ. erfährt, ver-
handeln bestimmte Kölner Persönlichkeiten, die von
keiner wirtschaftlichen und politischen Körperschaft
Auftrag hatten, fortgesetzt in Koblenz aus eigenen
materiellen Gründen mit Persönlichkeiten der Rhein-
landkommisison über die rheinische Frage, ein Ver-
fahren, das in der öffentlichen Meinung aufs schärfste
verurteilt wird, da es der deutschen Sache nur den
schwersten Schaden zufügen kann.

1. September 1923

Quelle: Kreisarchiv Euskirchen, Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgegend (Amtliches Kreisblatt) vom 1. September 1923

Verbot von 1-Million-Geldscheinen in den besetzten Gebieten

Auf Anordnung der Rheinland-Kommission.
Bekanntmachung.
Es ist bekanntgegeben worden, daß gewisse 1-Million-
Geldscheine von der Reichseisenbahnverwaltung zwecks Lohn-
auszahlung ausgegeben würden.
Die Hohe Interalliierte Rheinlandkommission, der
dieser Beschluß übrigens nicht unterbreitet worden ist, ist
der Ansicht, daß in den besetzten Gebieten die Verwendung
solcher Noten nur den Zweck haben könnte den Eisenbahnern,
welche gegen die im besetztem Gebiete eine Eisenbahnregie
einrichtenden Verordnungen verstoßen haben, Subsidien
auszuzahlen.
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18. Juli 1923

Quelle: Kreisarchiv Euskirchen, Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgegend (Amtliches Kreisblatt) vom 18. Juli 1923

Warnung vor Sabotageakten an Bahnanlagen

Koblenz, 10. Juli.              Der Oberpräsident hat
an die Bevölkerung der Rheinprovinz folgenden
Aufruf gerichtet: In letzter Zeit sind in steigendem
Maße Sabotageakte an Eisenbahnanlagen verübt
worden, die bedauerliche Opfer an Gut und Blut
gefordert haben. Die Regierung steht diesen Akten
fern und verurteilt sie auf das entschiedenste. Sie
weiß sich hierin einig mit der gesamten Bevölkerung.
Wer als Deutscher sabotiert, vergreift sich in un-
verantwortlicherweise an seinem Volke. Ich richte
an die Bevölkerung die ernste Mahnung, Besonnen-
heit zu wahren und Recht und Gesetz zu achten
und warne aufs dringendste vor solchen verhäng-
nisvollen Ausflüssen eines irregeleiteten Patriotismus.

27. Mai 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 27. Mai 1923

In Koblenz findet auf Anordnung der französischen Besatzung eine Holzversteigerung statt.

   Auf Anordnung der französischen Besatzungs-
behörde.

                Bekanntmachung.
                    Holzverkauf.

   Am Dienstag, den 5. Juni 1923, um 9,30
Uhr vormittags (Mitteleuropäische Zeit) in Kob-
lenz, Regierungsgebäude (Nähe Schiffbrücke)
Zimmer 54, werden die gefällten und aufgearbei-
teten Nutzhölzer aus den Staatswalbungen des
Regierungsbezirks Koblenz öffentlich versteigert,
und zwar im ganzen zirka:
            20 000 Festmeter Rohholz,
            300 000 Stangen
            5 000 Raummeter Nutzholz.
   Für Loseinteilung und Lastenheft, wende man
sich an den Delegierten des leitenden Forst-
ausschusses in Koblenz (Telephon Nr. F 284)
Zimmer 104, Regierungsgebäude.
                    Siegburg, den 25. Mai 1923.
                          Le Délégué de la H. C. I. T. R.
                            à Siegburg.

25. April 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 25. April 1923

Die Memoiren von US-Präsident Woodrow Wilson enthalten spannende Details zur versuchten Loslösung des Rheinlandes von Deutschland im Jahr 1919.

  Die „rhein. Republik‘ in Wilsons Memoiren

   Der in Vorbereitung befindliche zweite Band
von Wilsons Memoiren und Dokumenten be-
richtet auch eingehend über den Plan Dr. Dor-
tens über die Errichtung einer rheinischen Repu-
blik. In dem gegenwärtigen Augenblick, wo
der Aufenthalt Dr. Dortens in Paris Gegen-
stand mehrfacher Presseäußerungen gewesen ist,
dürften auch diese Aufzeichnungen Wilsons von
Interesse sein. Nachdem Wilson die über-
wundene französische Krise der Friedenskonfe-
renz geschildert hat, sagt er, daß die Versuche, der
Friedensdelegierten in Versailles, auf ordnungs-
gemäßem Wege die bereits fertiggestellten Be-
stimmungen abzuändern, in den meisten Fällen
nicht von dem Wunsche nach einem gerechteren
Frieden entstanden wären, sondern entweder den
politischen Nöten der verschiedenen Führer ab-
helfen sollten oder der Furcht entsprungen seien,
die Deutschen möchten die Unterzeichnung ver-
weigern. Wilson sagt dann, daß besonders die
Franzosen krampfhafte Anstrengungen machten
und auch heute noch machen, um die früher in
Versailles von ihren aufgestellten, jedoch an dem
Widerstand der übrigen Staaten gescheiterten Be-
dingungen restlos durchzusetzen.

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20. März 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 20. März 1923

Es können fünf Pakete täglich pro Person auf der Strecke von Troisdorf nach Biebrich versandt werden.

    Troisdorf, 19. März. Bis zu fünf Pa-
keten können fortan von ein und demselben Ab-
sender täglich nach demselben Bestimmungsort
auch für alle Postanstalten zwischen den Brücken-
köpfen Köln und Koblenz sowie Koblenz und
Mainz angenommen werden. Es kommen dabei
die am Rhein liegenden Orte Oberdollendorf,
Königswinter, Honnef, Unkel, Erpel, Linz; Caub
Lorchhausen und Lorch in Betracht. Damit sind
jetzt Pakete für die ganze Strecke Troisdorf–
Niederlahnstein – Biebrich einschließlich zuge-
lassen.

7. März 1923

Quelle: Kreisarchiv Euskirchen, Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgegend (Amtliches Kreisblatt) vom 7. März 1923

Bestimmungen für die Ausfuhr von Mineralwasser

Auf Anordnung der Interalliierten Kommission.
Hohe Interalliierte Rheinlandkommission.
Leitender Ausschuß für
Ein- und Ausfuhrbewilligungen.
Bestimmung Nr. 3
die anläßlich der Ausfuhr von Mineralwasser Anwendung
findet.
Der Leitende Ausschuß für Ein- und Ausfuhrbewil-
ligungen erläßt auf Grund der Verordnungen Nr. 135 und
136 der Hohen Interalliierten Rheinlandkommission folgende
Verfügung:
Art. 1
Infolge Abänderung des Art. 4 der Bestimmung Nr. 1
des Leitenden Ausschusses für Ein- und Ausfuhrbewilligung
wird die Ausfuhrabgabe für Mineralwasser (Nr. 190 des
deutschen Zolltarifs) auf 4% des Wertes herabgesetzt.
Art. 2
Die gegenwärtige Bestimmung tritt am 25. Januar
1923 in Kraft.
Koblenz, den 22. Februar 1923
Der Leitende Ausschuß
für Ein- und Ausfuhrbewilligungen.