Quelle: Stadtarchiv Solingen, Bergische Arbeiterstimme 22. Oktober 1923
Die Bergische Arbeiterstimme wirbt für eine klassenbewusste Erziehung.
Oeffentliche Kinder- und Eltern-Versammlung
am Mittwoch, den 24. Oktober 1923, nachmittags 4½ Uhr
im Gewerkschaftshaus Solingen.
Thema:
„Warum wollen wir kommunistische Kindergruppen?“
Arbeitereltern! In den Schulen der Republik wird euren
Kindern eine arbeiterfeindliche Gesinnung eingepaukt. In den kom-
munistischen Kindergruppen führen sie einen unentwegten Kampf
um ihre Weltanschauung. Arbeiter, unterstützt eure Kinder, damit
sie ihrer eigenen Klasse nicht entfremdet werden und zu Mitkämpfern
zur Befreiung des Proletariats heranwachsen. Unterstützt unsere
Arbeit! Schickt eure Kinder in diese Versammlung und kommt
selbst!
Schlagwort-Archive: Erziehung
5. Juli 1923
Quelle: Stadtarchiv Solingen, Solinger Tageblatt 5. Juli 1923
Eltern sollten auf ihre Kinder aufpassen, dass sie sich „Geld nicht auf unrechtmäßige Weise beschaffen“.
** Mahnung an die Eltern! Es ist in letzter Zeit häufig auf-
gefallen, daß Kinder für größere Geldbeträge und mehrmals an einem
Tage Leckereien in den Geschäften kaufen. Solche Käufe im Betrage
von 1000–5000 Mark sind was Alltägliches. An den verflossenen
Schützenfesttagen verpulverten schulpflichtige Kinder 50 000 und mehr
Mark. Gewiß ist unser Geld augenblicklich von geringer Kaufkraft,
trotzdem soll man kleinen Kindern solche Beträge nicht für solch nichtige
Zwecke in die Hände geben. Vor allem sollte man gewissenhaft Obacht
haben, daß Kinder sich das Geld nicht auf unrechtmäßige Weise be-
schaffen. Manche Kinder suchen (und stehlen dabei) Altmetall und
dergl[eichen], sammeln verbotener Weise auf den Bahnanlagen Kohlen- und
Briketts und verkaufen die Brennstoffe an andere, nur um Gelder zu
erstehen. Das Sprichwort: „Jung gewohnt, alt getan“, hat auch für
Geldausgeben seine Richtigkeit. Der leichtlebige Zug der Zeit ist
ohnehin verderblich für die Jugend, dem möglichst entgegenzuwirken
sollten sich alle Eltern angelegen sein lassen.
Wenn Sie sich die vollständige Ausgabe des Solinger Tageblatts ansehen möchten, klicken Sie auf den Link: Solinger Tageblatt 5. Juli 1923
23. Juni 1923
Quelle: Stadtarchiv Solingen, Bergische Arbeiterstimme 23. Juni 1923
Beachtliches Plädoyer für einen verständnisvollen Umgang der Erwachsenen mit dem veränderten Verhalten der Jugendlichen und für die Emanzipation der Mädchen
Die „Jugend von heute“.
Wie oft hört man heute Klagelieder über unsere verrohte, un‐
erzogene Jugend. Auch von aufgeklärten Arbeitern hört man es
oft. Alles schimpft über die Frechheit der Kinder und Jugendlichen.
Alles spricht: „Wir in unserer Jugend waren anders; wenn wir
unseren Gesellen so frech gekommen wären, hätten wir ein paar tüch‐
tige Ohrfeigen bekommen.“ Man könnte meinen, sie sehnen sich heute
noch danach. Die Erwachsenen denken nicht daran, daß die Jugend
von heute reifer ist. Die heutige Jugend hat viel mehr durchgemacht,
es gibt wohl auch wenige Kinder von zehn Jahren an, welche nicht
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9. Juni 1923
Quelle: Kreisarchiv Euskirchen, Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgegend (Amtliches Kreisblatt) vom 9. Juni 1923
Gründung einer Arbeitsgemeinschaft für alle Sportvereine in Gemünd
Arbeitsgemeinschaft der Vereine für Leibes-
übungen in Gemünd.
Motto: handle stets so, als hinge
von Dir und deinem Tun allein
Das Schicksal ab der Deutschen Dinge,
Und die Verantwortung wär Dein.
Am Samstag den 2. ds. Mts. fand abends im
Gasthof Pilger eine Generalversammlung sämtlicher
Mitglieder des Turnvereins, des Schwimmklubs
und des Sportvereins „Erika“ statt. Die in einigen
Vorbesprechungen geplante Gründung einer Ar-
beitsgemeinschaft wurde einstimmig beschlossen.
Zweck derselben ist weiterer Ausbau der Orga-
nisation und Zusammenfassung aller Kräfte, um
unsere volkstümlichen Bestrebungen zu fördern und
bei Behörden usw. tatkräftig zu vertreten. Die
Erziehung unserer Jugend zu körperlich und sitt-
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