Archiv für den Tag: 04/11/2023

4. November 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 4. November 1923

Die Troisdorfer Firma J. M. Hagen stiftet Mehl und Roggenschrot für die Herstellung von Schwarzbroten.

   Troisdorf, 2. Nov. Die Firma J. M.
Hagen Nachf., Inh. Jos Schell von hier, stif-
ftete zur Linderung der Not hier am Orte 10
Zentner Weizenmehl und ein Zentner Roggen-
schrot, die auf Kosten der Firma verbacken
werden sollen und zirka 550 Schwarzbrote er-
geben.

4. November 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 4. November 1923

Über die aktuellen Postgebühren wird informiert. Für den Versand einer Postkarte im Ortsverkehr müssen beispielsweise 200 Millionen Mark aufgewendet werden.

              Die Postgebühren
                 ab 5. November.

   Die wesentlichsten Gebühren, die vom 5. November
1923 an im Post- und Postscheckverkehr innerhalb
Deutschlands gelten, sind folgende (in Millionen Mark):
Postkarten im Ortsverkehr 200, im Fernverkehr 500;
Briefe im Ortsverkehr bis 20g 500, bis 100g 600,
250g 1000, 500g 1200; im Fernverkehr 1000, 1400,
1600,1800; Drucksachen bis 25g 200 bis 50g
400, bis 100g 600, bis 250g 1000, bis 500g 1200,
bis 1kg 1500; Päckchen bis 1kg 2000; Pakete
Zone bis 3kg 2500, 2. Zone 5000, 3. Zone 5000;
3-5kg 3500, 7000, 7000; 5-6kg 4000, 8000, 12000;
6-7kg 4500, 9000, 13500; 7-8kg 5000,10000, 15000;
8-9kg 5500, 11000, 16500; 9-10kg 6000, 12000,
18000; aufsteigend bis 19-20kg 16000, 32000, 48000.
Postanweisungen bis 10 Milliarden 500, 50
Milliarden 800, 100 Milliarden 1200, 300 Milliarden
1600, 500 Milliarden 2000; Für bar eingezahlte
Zahlkarten: bis 10 Milliarden 200, bis 50 Milli-
arden 400, bis 100 Milliarden 600, bis 300 Milliarden
800, bis 500 Milliarden 1000, über 500 bis (unbeschränkt)
1200, für bargeldlos beglichene Zahlkarten dieselbe
Gebühr, höchstens jedoch 600 Millionen Mark für eine
Zahlkarte.

4. November 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 4. November 1923

Der Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer äußerte sich zu den Schrecken, die die Sonderbündler im Rheinland verbreiten.

    Dr. Adenauer gegen die Sonderbündler.

  Wtb. Köln, 1. Nov. Die KV. meldet: Vor
Eintritt in die Stadtverordnetensitzung nahm der
Oberbürgermeister Dr. Adenauer das Wort zu fol-
denden Ausführungen: In weiten Teilen des Rhein-
landes herrscht Schrecken und Gewalt. Diejeni-
gen, die unter der Bedrückung sonderbündlerischer
Banden leiden, mögen versichert sein, daß wir, die
wir unns einer verhältnismäßigen Ruhe erfreuen,
ihrer in Treue und Liebe und Anhänglichkeit geden-
ken wir auch derjenigen, die ihr Leben in der Ver-
teidigung der Heimat geopfert haben. Die Ver-
sammlung nahm diese Ausführugnen stehend entgegen.

4. November 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 4. November 1923

Ein Wettschreiben stenographischer Vereine fand in Sieglar statt.

        Siegburg, 3. Nov. Der Kreis „Sieg“
stenographischer Vereine nach „Stolze-Schrey“
hält am Sonntag, den 4. November in Sieglar
seinen 3. Bezirkstag ab. Das Wettschreiben zwi-
schen den dem Kreise angeschlossenen Vereinen be-
ginnt pünktlich um 2,30 Uhr. Hoffentlich ge-
lingt es dem Siegburger Stenographen-Verein auf
diesem Bezirkstage eine Reihe Preise zu errin-
gen.                                                    R–.

4. November 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 4. November 1923

„Ohne viel Worte zu machen“ sind die Bezieher aufgefordert, ihre Beträge zu bezahlen.

        Der Bezugspreis des Siegburger Kreisblattes
für die Woche vom 2. bs 8. November ist

                     23 Milliarden Mark.

   Diejenigen Bezieher, die einen geringeren Be-
zugspreis bereits entrichtet haben, werden ge-
beten, den Restbetrag unseren Boten, die für
diese Erhöhung, die in den Erschwernissen der
letzten Tage begründet ist, ebenso wenig können,
wie der Verlag selbst, ohne viel Worte zu machen,
nachzuzahlen.
   Für beide Beträge, Hauptbetrag wie Nach-
forderung werden von den Boten gesonderte
Quittungen ausgehändigt.
   Den Postbeziehern wird in den ersten Tagen
eine Nachzahlungskarte für die erste Hälfte des
Monats November vorgezeigt werden, um deren
Einlösung wir höflichst bitten. Die Zeitun-
gen bedürfen zu ihrer Erhaltung dringend dieser
Gelder. Bezieher, die die Einlösung verweigern,
werden sofort von der Bezugsliste gestrichen und
erhalten keine weitere Ausgabe mehr.
                                                                             Der Verlag.

4. November 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 4. November 1923

Drei Minister der SPD sind aus dem Reichskabinett ausgeschieden.

                  Abberufung
der sozialdemokratischen Minister.

   Mtb. Berlin, 2. Nov. Um 5:30 Uhr nach-
mittags beschloß die sozialdemokratische Reichs-
tagsfraktion mit allen gegen 19 Stimmen die Ab-
berufung der sozialdemokratischen Minister aus
dem Reichskabinett.

Mtb. Berlin, 2. Nov. Die drei sozial-
demokratischen Minister Sollmann, Robert
Schmidt und Dr. Radbruch begaben sich unmittel-
bar nach der sozialdemokratischen Fraktionssit-
zung zum Reichskanzler, um ihm den Frak-
tionsbeschluß zu übermitteln und ihren Austritt
zu erklären. Im Anschluß daran fand eine Sit-
zung des Rumpfkabinettes statt. Der Reichs-
kanzler wird mit dem Rumpfkabinett zunächst die
Regierungsgeschäfte weiterführen. Um 8 Uhr be-
gab sich der Reichskanzler Dr. Stresemann zum
Reichspräsident Ebert.

4. November 1923 weiterlesen