Archiv für den Tag: 21/04/2023

21. April 1923

Quelle: Kreisarchiv Euskirchen, Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgegend (Amtliches Kreisblatt) vom 21. April 1923

Neue Vorschriften zur Schulentlassung

– Vorzeitige Entlassungen aus der Volksschule
gibt es einer Verfügung des Oberpräsidenten der
Rheinprovinz gemäß ab diesen Ostern nicht mehr,
da nach der Reichsverfassung achtjähriger Schul-
besuch vorgeschrieben ist. Entlassen werden in
Zukunft nur solche Kinder, die acht Jahre lang
regelmäßig die Schule besucht haben. Bei un-
regelmäßigem Schulbesuch kann gegebenenfalls die
Schulbesuchszeit um ein Jahr verlängert werden
so dass die Ansicht vieler Kreise: „Unser Kind
kommt ja doch aus der Schule, wenn es 14 Jahre
alt ist“, nunmehr hinfällig geworden ist. Ferner
wird die Schulentlassung nächstens erst vor Ostern,
das heißt, am letzten Schultage vorgenommen
werden, nicht wie bisher, vor dem 1. April. Die
Verfügung bestimmt weiterhin, dass die Schulauf-
nahme künftig erst nach Ostern, das heißt, am 1.
Tage im neuen Schuljahr erfolgt. Da diese Ver-
fügung für die ganze Rheinprovinz gilt, ist somit
für das Gebiet des Schulwesens eine wichtige Ver-
einheitlichung geschaffen worden.

 

21. April 1923

Quelle: Kreisarchiv Euskirchen, Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgegend (Amtliches Kreisblatt) vom 21. April 1923

Kurs-Angebot in der Landwirtschaftlichen Schule in Kall-Heistert

Landwirtschaftliche Schule
Caller-Heistert.
In folgenden Orten sind Unterrichtskurse in Aussicht
genommen, falls genügende Beteiligung gesichert ist:
Obstbaukurse:       Callerheistert   je 3 Tage im
                                               Blankenheim    April oder Mai
                                               Blumenthal       und Juni.
21. April 1923 weiterlesen

21. April 1923

Quelle: Kreisarchiv Euskirchen, Unterhaltungsblatt und Anzeiger für den Kreis Schleiden und Umgegend (Amtliches Kreisblatt) vom 21. April 1923

Betriebsstillstand auf Hütte Rothe Erde in Aachen

Aachen, 18. April. (Kündigung auf Hütten-
werk Rothe Erde) Wie auf Anfrage von der
Direktion mitgeteilt wird, bestätigt sich die Nach-
richt, dass allen Arbeitern auf dem Hüttenwerk zum
1. Mai wegen Mangels an Rohstoffen gekündigt
wurde. Ob auch den Beamten des Betriebs die-
selbe Maßnahme droht, steht noch nicht fest

21. April 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 21. April 1923

Die Devisenbörse notiert eine schwächere Tendenz.

     Berliner Devisenbörse.
                20. April.
     Tendenz: schwächer.

    1 Dollar 25 750 Mark
           
1 holl. Gulden                                10100 Mk.
1 franz. Franc                                   1720 Mk.
1 belg. Franc                                     1490 Mk.
1 engl. Pfd. Sterling                120 000 Mk.
1 schweizer Franc                          4675 Mk.
1 ital. Lire                                           1275 Mk.
1 dän. Krone                                     4875 Mk.
1 schwed. Krone                             6875 Mk.
1 norw. Krone                                   4630 Mk.
1 tschech. Krone                               770 Mk.

21. April 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 21. April 1923

Das Reichskabinett hat die Fortsetzung der währungspolitischen Stützung der Mark beschlossen.

Die Stützungsaktion der Mark mit allem Nach-
       druck weiterzuführen, hat das Reichskabi-
       nett im Einvernehmen mit dem Reichsbank-
       direktorium Donnerstag beschlossen.

21. April 1923

Quelle: Stadtarchiv Solingen, Solinger Tageblatt 21. April 1923

Es ist entschieden: Die Hundebesitzer in Wald müssen nun für ihre Vierbeiner deutlich mehr Steuern zahlen.

                              Aus Stadt und Umgegend.
                                                   Solingen, 21. April.
              „Hundefragen“ im Walder Stadtparlament.
       Wenn die „Hunde aller Rassen“ organisiert wären und sich
demonstrierend in der gestrigen Walder Stadtverordnetensitzung
eingefunden hätten, würde es den Walder Stadtmüttern und
Stadtvätern wohl übel ergangen sein. Man beschäftigte sich
nämlich in den heiligen Hallen des Walder Rathauses so ein-
gehend und zum Teil so wenig schmeichelhaft mit den Kötern,
daß jeder pflicht- und ehrliebende Rassehund oder Bastard wohl
Ursache zum Zorn gegen die „gefühllosen“ Menschen haben kann.
21. April 1923 weiterlesen

21. April 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 21. April 1923

Es wird über die Forderung der englischen Handelskammern zur Beilegung des Ruhrkonfliktes informiert.

Die Jahresversammlung der englischen Handels-
        kammern trat für eine baldige Beilegung
        des Ruhrkonfliktes ein, da durch die Un-
        sicherheit in der Reparationsfrage der Frie-
        den der Welt gefährdet sei.

21. April 1923

Quelle: Stadtarchiv Solingen, Solinger Tageblatt 21. April 1923
                                  
                   Gemeindliche Forderungen an das Reich.

       -mtb- Die Geldnot der Gemeinden des Industriebezirks bildeten
Gegenstand einer in der Handelskammer Duisburg abgehaltenen Be-
sprechung von Vertretern der rheinisch-westfälischen Großstädte, der
Handelskammern und größeren wirtschaftlichen Verbände. Es wurde
beschlossen, den zuständigen Reichs- und preußischen Staatsministerien
mündlich und schriftlich folgende Forderungen zu unterbreiten: 1. Die
den Gemeinden aus den Reichssteuern gesetzlich zustehenden aber noch
nicht überwiesenen Anteilen [sic] sollen umgehend zur Auszahlung kommen
und zwar in der Höhe, wie sie der Entwurf des Finanzausgleichs-
gesetzes vorsieht. 2. Den Gemeinden des Industriegebietes sind sofort
größere kurzfristige Kredite zinslos und ohne Sicherheit zu über-
weisen. 3. Schnelle Ueberweisung von Massenvorschüssen als Voraus-
zahlung auf die den Gemeinden gesetzlich zustehenden Anteile an den
Reichssteuern ist vom Reichsfinanzministerium zu verlangen. 4. Die
deutsche Staatsregierung ist erneut zu ersuchen, der Finanznot der
kleineren Gemeinden, insbesondere den industriellen Landgemeinden
ihre besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden und ihnen zur Vermeidung
weiterer unerträglicher Gewerbesteueranforderungen größere Mittel
sofort zur Verfügung zu stellen.
                                    *                             *                             *

Wenn Sie sich die vollständige Ausgabe des Solinger Tageblatts ansehen möchten, klicken Sie auf den Link: Solinger Tageblatt 21. April 1923 

21. April 1923

Quelle: Stadtarchiv Solingen, Bergische Arbeiterstimme 21. April 1923

Der unaufhaltsame Aufstieg des ehemaligen Solinger Polizeiinspektors Noß

   –– Die Treppe hinaufgefallen. Nach einer Meldung der polizei-
frommen „Berg[ischen] Post“ ist der von Solingen abgeschobene Polizei-
inspektor Noß – nicht Voß, wie die „B. P.“ berichtet – „mit der
Wahrnehmung einer Polizeidirektorstelle im Ministerium des Innern
betraut worden.“ Somit zeigt es sich also, daß „Karlchen“ [gemeint ist Carl Severing, der preußische Innenminister] auch für
ihn Verwendung hat. Nun, wir und das Gros der Solinger Bevölke-
rung wünschen den beiden „strammen Republikanern“ gute Besserung!