Quelle: Stadtarchiv Kleve, Clevischer Volksfreund 16.4.1923
Der Rat der Bürgermeisterei Griethausen berät und beschließt in seiner Sitzung unter anderem die Anpassungen von Gehältern und die Gewährung von Zuschüssen.
Aus Nah und Fern.
-s. Kellen, 14. April. Bürgermeistereiratssitzung
der Bürgermeisterei Griethausen. Am 13. d[es] M[ona]ts
fand im Lokale Offenberg eine Sitzung des Bürger-
meistereirates unter dem Vorsitz des Bürgermeisters
Hortmann statt. Nachdem die Versammlung mittler-
weile beschlußfähig geworden war, wurde die Sitzung
eröffnet und in die Tagesordnung eingetreten. Zu
Punkt 1 wurde Anschluß der Bürgermeisterei an das
Gewerbe- und Kaufmannsgericht (Sitz Cleve) be-
schlossen. (Bisher war nur die Gemeinde Kellen an-
geschlossen.) Ein Zuschuß zu den Kosten von neuein-
zurichtenden Verwaltungsbeamtenkursen wurde unter
Punkt 2 bewilligt. Punkt 3 der Tagesordnung. Es
liegt ein Antrag des Vollziehungsbeamten um Er-
höhung der Bezüge vor. Bisher wurden vergütet
10 000 Mark monatlich. Die Vergütung soll bis auf
weiteres entsprechend dem vorliegenden Antrage
88000 Mark monatlich betragen. Zu Punkt 4 liegt
ein Antrag der Angestellten (Hilfskräfte) der Bür-
germeisterei um Uebernahme der Beiträge für die
Kranken- und Angestelltenversicherung durch die
Bürgermeistereikasse vor. Dem Antrage gemäß wer-
den diese Beiträge auch für das Jahr 1923 über-
nommen. Zu den Kosten eines Heilverfahrens wer-
den unter Punkt 5 bis 150 000 Mark Zuschuß be-
willigt. Zu Punkt 6 werden für Beschaffung von
Büroutensilien 100 000 Mark bewilligt. Punkt 7 der
Tagesordnung sieht die nochmalige Wahl eines
zweiten Beigeordneten vor. Der in einer der vorher-
gehenden Sitzungen wiedergewählte bisherige zweite
Beigeordnete Landwirt Sonderfeld hat die Wieder-
wahl abgelehnt. Es werden dem Kreisausschuß die
Herren Schmitz, Kammann und Reintjes zur Wahl
vorgeschlagen. Punkt 8 Neufestsetzung der Reini-
gungsgebühren für die Reinigung der Büroräume.
Es werden dem Antrage entsprechend monatlich vier
Zent[ner] Kohlen bewilligt. Zu Punkt 9 liegt ein Antrag
des Kassenassistenten van Dülmen um Anstellung als
Kassensekretär mit den Bezügen nach Gruppe 7 der
staatlichen Besoldungsordnung vor. Dem Antrage
wird entsprochen und der Wahlakt vollzogen. Zur
Abwicklung der Geschäfte und Verbindlichkeiten be-
darf die Bürgermeistereikasse eines laufenden Kre-
dits. Dieser wird unter Punkt 10 in unbeschränkter
Höhe bewilligt. Unter Punkt 11 der Tagesordnung
wird dem Verein zur Pflege rheinischer Naturdenk-
mäler ein Zuschuß von 2000 Mark bewilligt. Außer-
halb der Tagesordnung gibt der Vorsitzende bekannt,
daß die Verpachtung der Grasflächen am Postdeich
die enorme Summe von 384000 Mark aufgebracht
habe. Um Streitigkeiten über die Benutzung der
Grasflächen an der Riswickerstraße zu vermeiden,
schlägt er vor, dieselben dem Ziegenzuchtverein gegen
eine Gebühr von 50 Mark jährlich zu verpachten.
Dem Vorschlage wird zugestimmt. Damit hatte die
Sitzung ihr Ende erreicht.
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Stadtarchiv Kleve (16. April 2023). 16. April 1923. 1923: Alltag in der Krise. Abgerufen am 22. Mai 2025 von https://doi.org/10.58079/af1w