Quelle: Stadtarchiv Solingen, Bergische Arbeiterstimme 22. Juni 1923

Wie der Unterbezirk Solingen der KPD die Teilnahme am Meeting in Ronsdorf plant.

              Internationales Meeting in Ronsdorf.
   Zu einem Massenaufmarsch muß der Zug der Solinger Prole‐
tarier am Sonntag werden. Die Genossen und Kollegen werden
aufgefordert, pünktlich zum Abmarsch zu erscheinen. Abmarsch von
Solingen erfolgt mit Musik.  (Remscheid-Strucker Orchester,
Schrammelmusik der Naturfreunde.) In Cronenberg schließt sich
das dortige Tambourkorps der Turner an. Als Marschwege sind
schöne Wald- und Promenadewege vorgesehen (Cronenfeld, Gelpe,
Tannenpark, Ronsdorf). In Ronsdorf ist für Getränke und Essen
durch den Remscheider Konsum reichlich gesorgt. In Ronsdorf
sprechen Genossen aus Frankreich, Rußland, Shmith (England),
Palezzi (Italien), sowie der Genosse Höllein, Deutschland.
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             Programm für den Unterbezirk Solingen.
   Die Ortsgruppen des unteren Kreises benutzen den Zug 7,35
Uhr ab Schlebusch, 7,43 ab Opladen, 7,52 ab Leichlingen, 7,57 ab Land‐
wehr. Anschluß nach Solingen ab Ohligs 8,52 Uhr. Nachzügler
können von Opladen aus noch mit dem Eilzug 8,32 Uhr den Anschluß‐
zug nach Solingen in Ohligs erreichen. Die Genossen von Ohligs
benutzen den gleichen Zug nach Solingen.
   Die Genossen von Solingen und Höhscheid treffen sich pünktlich
um 9 Uhr am Gewerkschaftshaus. Abmarsch 9,15 Uhr. Die mit dem
9,05 Uhr in Solingen ankommenden Teilnehmer von Ohligs und
aus dem unteren Kreis formieren sich sofort am Bahnhof zu einem
geordneten Zuge, der sich am Gewerkschaftshaus anschließt.
   Für die Ortsgruppen Wald und Gräfrath gilt folgendes:
Wald (eventuell auch der Distrikt Weyer) sammelt sich 9 Uhr am
Gewerkschaftshaus. Abmarsch 9,15 Uhr. Am Central schließen
sich die Gräfrather Genossen an und versammeln sich diese 9,30 Uhr.
An der Kohlfurt treffen sich die Walder mit den Solingern und
marschieren geschlossen über Cronenberg nach Ronsdorf.
   Haan: Die Genossen treffen sich 8,30 bei Leimberg und mar‐
schieren über Gräfrath nach Kohlfurt, wo sie mit Solingen-Wald
sich treffen.
   Ankunft auf dem Versammlungsplatz zwischen 12 und 1 Uhr.
Zur Einnahme von Essen und zur Erholung von dem Marsch ist
bis zum Begin des Meetings reichlich Zeit vorhanden. Verpflegung
mitnehmen, für Erfrischung ist gesorgt.
   Der Abmarsch muß eine gewaltige Demonstration werden und
sind alle Fahnen, Embleme und sonstige Schilder mitzuführen.
   Die Sänger, Turner, Radfahrer, Naturfreunde, Samariter
usw. sind zur Teilnahme eingeladen und wollen die Vorstände der
Vereine für zahlreiche Beteiligung wirken.
   Die Turnvereine wollen ihre Tambourkorps und die Natur‐
freunde ihre Musikabteilungen vollzählig teilnehmen lassen.
   Diejenigen, welche schlecht zu Fuß sind, benutzen den Zug 9,05
ab Solingen. Der Zug 12,56 Uhr ab Solingen bringt die Teil‐
nehmer auch noch rechtzeitig nach Ronsdorf. Nachzügler können
diesen noch benutzen. Ankunft in Ronsdorf 1,55 Uhr.
   Wer vom untern Kreis hinfahren will, benutze zweckmäßig
die Strecke über Lennep.
   Die Ortsgruppen des oberen Kreises, welche den Rückmarsch
wieder zu Fuß machen wollen, marschieren um 5 Uhr zurück. Die,
welche mit der Bahn über Barmen zurückfahren wollen, benutzen
den Zug 5,52 ab Ronsdorf. Wer über Remscheid nach Solingen
zurückfahren will, benutzt den Zug 5,32 ab Ronsdorf, an Solingen
6,24 Uhr.
   Die Ortsgruppen des unteren Kreises fahren ebenfalls mit dem
Zuge 5,52 ab Ronsdorf und sind 6,52 Uhr in Opladen.
   Die Ortsgruppe Burscheid benützt die Bahn bis Lennep und
marschiert mit der Ortsgruppe Lennep nach Ronsdorf. Näheres
wird noch bekannt gemacht. Rückfahrt wie die Ortsgruppen des
unteren Kreises.
   Petrus wird am Sonntag ebenfalls seinen Teil dazu beitragen,
daß die Arbeiterschaft, begünstigt durch prächtigen Sonnenschein,
demonstrieren kann gegen die faszistische Gefahr und den neuer‐
dings geplanten Raubzug der Großindustrie und ihrer Verbündeten.
Deshalb treffe jeder die notwendigen Vorbereitungen zur Teilnahme
am Meeting, damit dieses, wie auch die Aufmärsche dazu, wird zu
einer gewaltigen Kundgebung des schwer um seine Existenz
kämpfenden klassenbewußten Proletariats.
Keiner versäume die Stempelung seines Personalausweises.