Quelle: Stadtarchiv Solingen, Bergische Arbeiterstimme 25. April 1923

Plädoyer für die Erhöhung der Hundesteuer in Wald

       –– Zur Erhöhung der Hundesteuer. Die in der letzten Stadt-
ratssitzung vorgenommene Erhöhung der Hundesteuer hat in den be-
teiligten Kreisen eine Erregung hervorgerufen, die wirklich nicht in
dem Maße verstanden werden kann. Die Hundesteuer ist eine
Luxussteuer; das kann nicht bestritten werden. Nur ausnahmsweise
ist das Halten eines Hundes ein „notwendiges Uebel“. Nach der Mei-
nung eines Stadtvaters ist ein Wachthund der Diebstahlsversicherung
vorzuziehen; dann können jedoch die Kosten der Versicherung gespart
werden. Selbst die Besteuerung der wenigen notwendigen Hunde be-
deutet somit keine besondere Härte. Allerdings geht der Kampf in
der Hauptsache nicht um das Prinzip der Besteuerung, sondern über
die Höhe der zu entrichtenden Steuer. Wer aber seinen Hund nicht
missen will, der soll dafür einen Betrag zahlen, der wenigstens
einigermaßen dem heutigen Geldwert entspricht.