15. Februar 1923

Quelle: Stadtarchiv Troisdorf, Pressesammlung: Siegburger Kreisblatt vom 15. Februar 1923

Das schöne Siebengebirge wurde zum Naturschutzgebiet erklärt. Hier werden die geschützten Pflanzen- und Tierarten genannt.

     − Durch Verfügung der Regierung zu Köln vom
Februar ist das Siebengebirge – dazu gehören auch
die umliegenden Waldungen – zum Naturschutzgebiet
bezeichnet worden. Hiernach ist es verboten, bestimmte
bezeichnete Pflanzen auszugraben, auszureißen, abzu-
schneiden, zu verstümmeln, zu beschädigen, zu beseitigen,
oder in irgend einer Weise zu verunstalten; bestimmte
bezeichnete Tiere zu fangen, gegen sie gerichtete Fang-
vorrichtungen oder Giftmittel anzuwenden, sie zu töten,
auszugraben, zu verfolgen oder mutwillig zu beun-
ruhigen, Nester und Bauer auszuheben, zu zerstören
oder zu beschädigen. Denselben Schutz genießen Bäume,
Baumgruppen und Baumreihen, die in das Verzeichnis
der Naturdenkmäler eingetragen sind. Außerdem dürfen
Kahlhiebe von Waldstücken privater Waldbesitzer nur
auf Grund eines vom Verwalter der Oberförsterei Sieb-
engebirge einzuholenden und vom Regierungspräsiden-
ten genehmigten Hauungsplane vorgenommen werden.
Als geschützte Pflanzen werden genannt: keulenförmiger
Bärlapp, großschneidiger Schachtelhalm, Schlamm-
Schachtelhalm, Winter-Schachtelhalm, gelappter Schild-
farn, Hirschzunge, Berg-Punktfarn, Mondraute, Kö-
nigsfarn, männliches Knabenkraut, gemeines Knaben-
kraut, fliegenartige Höswurz, weißlicher Höswurz, kleine


Stendelwurz, gemeine Sumpfwurz, Nestwurz, Schwert-
blättriges Waldvöglein, Pyramiden-Hauswurz, weiße
Maulbeere, Stechpalme, Seidelbast, oder Kellerhals,
Steinmispel, gem. Felsenmispel  Alpen-Johannisbeere.
Lungen-Enzian, breitblättriger Bitterklee, rundblättriger
Sonnentau, mittlerer Sonnentau, breitblättriges Woll-
gras, schmalblättriges Wollgras, weiße Seerose, Wohl-
verleih, vierblättrige Einbeere, Floh Segge, rasige
Segge, gelbes Windröschen, Waldschaumkraut, Herz-
gespam, Weiße Fetthenne, Sternhyazinthe, Meerzwiebel,
Sandgänsekresse, Berg-Schildkraut, Bergflockenblume,
Giftlattich, wechselblättriges Milzkraut, Walzminze, ge-
flügelter Geißklee, blaßgelber Klee, mittleres Winter-
grün, Mutterkraut, süße Wolfsmilch, Tausendgülden-
kraut, Dauerwindsbock. Als Tiere werden genannt:
Haselmaus, Siebenschläfer, Wanderfalk, Turmfalke,
Haselhuhn, Zippammer, Girlitz, Nachtschwalbe, oder
Ziegenmelker, Schwarzspecht Wendehals, Dohle, Mauer-
eidechse, Bergeidechse, Knoblauchkröte, Segelfalter,
großer Schillerfalter, Kleiner Schillerfalter, großer

Eisvogel, ein seltener Scheckfalter, eine lokale Perl-
muttfalterart, seltene Augenfalterarten, Dukaten-
falter, Nachtkerzenschwärmer, Eule, Fliederspanner,
Russischer Bär, Schwarzer Bär, Streifen-Widderchen.

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Stadtarchiv Troisdorf (15. Februar 2023). 15. Februar 1923. 1923: Alltag in der Krise. Abgerufen am 12. Mai 2025 von https://doi.org/10.58079/aekw


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