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Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf, 0-1-16-27.0000

Auszug aus der Finanzkommissionssitzung der Stadt Kaiserswerth.

Finanzkommission Kaiserswerth-Stadt
[…]
Verhandelt:
Kaiserswerth, d[en] 29.IX. [September] 23.
Unter dem Vorsitz
des Bürgermeisters Dr. Riss-
dorf hatte sich heute
nach Einladung mit ab-
gekürzter Frist die Finanz-
kommission Kaiserswerth-
Stadt unter Hinzuziehung
eines Vertreters der Bürgermei-
sterei Kaiserswerth-Land im
Rathause versammelt, um
über nachstehende Tagesordnung
zu beraten und zu beschliessen:

Vorsitzender bringt
zunächst zur Kenntnis,
daß die Verwaltung mit
Bezug auf den in der letz-
ten Stadtverordneten-Ver-
sammlung gefaßten Be-
schluß über die Herausgabe
von Notgeld an den Herrn
Regierungs-Präsidenten
zwecks Erteilung der Ge-
nehmigung herangetreten
ist. Trotz eingehender Be-
gründung des diesbezügli-
chen Antrages hat der zu-
ständige Dezernent, der
zur Abkürzung des Ver-
fahrens mit der Erteilung
der Genehmigungen zur
Herausgabe von Notgeld
durch das zuständige Mi-
nisterium delegiert ist,
seine Genehmigung zur
Herausgabe von Notgeld durch
die Bürgermeisterei Kaisers-
werth nicht erteilt. Da je-
doch der Bürgermeisterei zur
Beschaffung von Kohlen und
Lebensmitteln von der
Regierung hinreichende Kredite
nicht zur Verfügung gestellt
werden, sowie im Hinblick
darauf, daß nach einer
persönlichen Mitteilung des
Herrn Bürgermeisters Beck
auch die Bürgermeisterei

Angermund ohne Genehmi-
gung der Regierung Not-
geld herausgebracht hat,
schlägt die Verwaltung vor,
der Regierung nochmals
die finanzielle Notlage
der Bürgermeisterei zu
unterbreiten und den
Herrn Regierungs-Präsi-
denten um Vorlage des
diesbezüglichen Antrages
an das zuständige Mi-
nisterium zu ersuchen
und, ohne die Zustimmung
der Regierung abzuwarten,
Notgeld herauszugeben. Nach
eingehender Erörterung der
Angelegenheit erklären sich
die anwesenden Mitglieder
der Finanzkommission
auf Grund des Stadtver-
ordnetenbeschlußes vom
18.9.1923 damit einverstand-
den, zunächst zwei Billio-
nen Kaiserswerther Not-
geld in Auftrag zu geben.
Infolge der weiteren Geld-
entwertung einigt sich die
Kommission auf die
Herausgabe folgender Stücke:
½ Billion          à          5 Millionen-Scheine
1   “                 “           20    “                “
½  “                “            50   “                “
Die Lieferung ist mit Rück-
sicht auf das günstige Angebot     

der Firma Greven u[nd]
Bechtold, Cöln, Weyerstr[aße] 19,
zu übertragen. Nachdem
sich die Kommission
im wesentlichen über den
Aufdruck geeinigt hatte,
wird Vorsitzender beauf-
tragt, die Verhandlung
mit der Firma Greven
und Bechtold möglichst
persönlich zu führen.
Anfang 12°, Ende 1°. […]