15. Januar 1923

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Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf, 0-1-3-7487.0000

Schreiben des Elektrizitätswerks an das Besatzungsamt mit der Bitte um Weiterleitung an die Besatzungsbehörde, dass der Kohlenmangel weiter zugenommen hat. Weiterer Schriftverkehr bis zum 22. Januar. Transkribiert wurden v.a. die handschriftlichen Texte.

[Transkription Blatt 21 letzter Absatz und Rückseite erster Absatz:]

[…] Diese Verhältnisse, die offenbar mit den durch die Besetzung
des Ruhrgebietes eingetretenen Schwierigkeiten im Zusammenhang stehen, können zu den schwer-
wiegendsten Folgen für den Fortgang des hiesigen Wirtschaftslebens, für die Ver-
sorgung der Krankenhäuser und sonstiger lebenswichtiger Betriebe führen.
Auch muss bei einer weiteren Einschränkung der öffentlichen Be-
leuchtung damit gerechnet werden, dass die Unsicherheit weiter
um sich greift.
Ich bitte Sie, Herr General, von dieser Sachlage Kenntnis
nehmen zu wollen. Die Stadtverwaltung kann nicht mehr die
Verantwortung auch für die regelmäßige
Versorgung der
Dienststellen der
Besatzung mit
Gas und elektri-
schem Strom, tragen, wenn nicht in aller Kürze eine Besser-
ung in der Kohlenversorgung eintritt. […]

[Transkription Blatt 26 Rückseite und Blatt 27:]

Der Oberbürgermeister          Düsseldorf den 15. Januar 1923
 
Durch Amt IIIE [Besatzungsamt]
Herrn Beigeordneten Dr. Haas
mit der Bitte übersandt, die vorseitige Meldung der
Besatzungsbehörde weiterzureichen und zugleich darauf
hinzuwirken, daß eine bessere Kohlenbelieferung der
Gas- und Elektricitätswerke [sic!] sofort erfolgt, da die Stillegung [sic!]
der Werke unter allen Umständen vermieden wer-
den muß.
In Vertretung
 Kluge [?]

[…]

D[üsseldor]f den 17. Januar 23.

1) Herr Dir[ektor] Roesing teilt mir mit, dass der Kohleneingang
beim Elektrizitätswerk am 13.1.  90 Tonnen
14. 1.   40 Tonnen
16.1.   155 Tonnen
und heute bis 10 Uhr morgens 100 Tonnen
betragen habe. Beim Gaswerk seien gestern und heute zusammen
400 Tonnen Kohlen eingegangen.
Auf Grund unseres Schreibens vom 15.1.  III E 2012/22
sei gestern Herr Kommandant Morin beim Gas- und Elektr[izitäts]
Werk gewesen. Er sei über die Kohleneingänge unterrichtet
worden und habe für die Zukunft täglich Bericht über den
Kohleneingang gefordert. Herr Direktor R. hält ein weiteres
Schreiben an den General auf Grund der Zuschrift vom 15.1.
hiernach für überflüssig.

ges[ehen] S[chmid] 17. 2) Herrn Bürgermeister Schmid mit der Bitte um Kenntnisnahme
3) Herrn Direktor Lenze mit der Bitte um Kenntnisnahme ges[ehen] L[enze] 19.  Rg [Rösing?] 19.1.
4) z[um] Vorstück III E 2012/22

Falls noch weitere
Schritte gewünscht werden, bitte
ich um Mitteilung.
In Vertretung:
[Unterschrift] 17.1.

D[üssel]d[or]f 20.1.23.
Die französische Militärverwaltung
hat jeden Morgen telef[onisch] bei uns nach
dem Kohleneingang angefragt.
Heute hat sie uns aufgefordert
sofort eine Liste der uns beliefern-
den Kohlenzechen anzufertigen und
ihr umgehend zuzustellen. Ein entsprechendes
Schreiben liegt mit der Bitte um sofortige
Weitergabe hier bei.

Rg [Rösing?]

[Weitere gedruckte Texte, nicht transkribiert]


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Stadtarchiv Düsseldorf (15. Januar 2023). 15. Januar 1923. 1923: Alltag in der Krise. Abgerufen am 8. Februar 2025 von https://doi.org/10.58079/ae8j